"Frau Müller bleibt!": Professionelle Konfliktarbeit für Lehrer* und Erzieher

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Konflikt

„Frau Müller muss weg!“, ein auch verfilmtes hocherfolgreiches Theaterstück der letzten Jahre, hat das Spannungsfeld der Eltern-Lehrer-Beziehung wunderbar auf den Punkt gebracht. Haben früher Eltern ihre Kinder den Lehrern weitgehend „anvertraut“, verfolgen sie jetzt zunehmend mit Argusaugen, was ihren Kindern widerfährt. Und zwar bei weitem nicht nur zu Noten und Versetzungen, wie bei Frau Müller, sondern zu allen Arten von vermeintlichen Benachteiligungen oder Vernachlässigungen. Als Maßstab bringen nicht wenige Eltern dabei alle ihre eigenen mehr oder weniger traumatischen Schulerfahrungen, ihre Ängste und Hoffnungen für eine erfolgreiche Zukunft der Kinder mit, was oftmals zu hoher Aufgeregtheit und teilweise maßlosen Forderungen an die Lehrer führt.

Lehrer haben den Umgang mit solchen Eltern in ihrer Ausbildung in der Regel kaum gelernt und geraten so typischerweise schnell in Abwehr- und Rechtfertigungsschleifen, in denen sie sich oft ungeschickt verhalten. So treffen Emotionen und Hilflosigkeit auf beiden Seiten aufeinander, produzieren Konflikte, eigentlich oft über Lappalien, die mit mehr Distanz und gutem Willen von beiden Seiten leicht aus der Welt zu schaffen wären. Oft verfolgen die Leitungsgremien der Schulen dann auch noch eine reine Appeasement-Politik, d.h. Konflikte werden nicht aufgearbeitet, sondern als unbedeutend weggedrückt, was die Eltern final auf die Palme bringt. Folge sind destruktive Konfliktspiralen bis hin zu Gerichtsverfahren und Schulabgängen der Kinder oder der Lehrer, bei letzteren oft auch in Form vom Dauererkrankungen und Berufsunfähigkeit – nicht umsonst sind die Lehrer die Berufsgruppe mit der höchsten Burn-Out-Rate überhaupt.

Das muss nicht sein – „Frau Müller“ und die Schüler könnten selbstverständlich bleiben, wenn die Konfliktarbeit an Schulen professioneller wäre. Das ist auch ein Petitum an Schulen als Organisationen, aber in erster Linie an die Pädagogen, sich als Profis in dieser Situationen dafür „fit“ zu machen, indem sie sich wirksames professionelles Handwerkzeug aneignen. Und so Konflikte nicht eskalieren oder chronifizieren zu lassen, sondern anzugehen, ihre produktive Kraft zu nutzen, um ein besseres Miteinander zu gestalten. Denn letztlich haben alle Beteiligten ein gemeinsames Anliegen: die bestmögliche Entwicklung und Bildung des Kindes.

Kursinhalte

Wie man entlang dieses gemeinsamen Anliegens Konflikten vorbeugt oder sie produktiv für gute Lösungen nutzt, welche Fähigkeiten und Haltungen es dafür braucht, das ist das Programm dieses Kurses. Wichtige Lerninhalte sind u.a.:

  • Das (gemeinsame) Anliegen führt – Führung aus der Sache heraus
  • Die Beziehungsebene spielt mit – Erwartungen, Erfahrungen und Emotionen berücksichtigen
  • Gut vorbereiten, empathisch leiten und Begeisterung entfachen
  • Feedback und Wertschätzung – Schlüssel zu einem besseren Miteinander
  • Reflexion des eigenen Führungsverhaltens und Selbststeuerung als Gremienleiter
  • Übungen und Fallarbeit an den Themen der Teilnehmer

 

Der Kurs bietet die einzigartige Chance, die Kunst der anliegenorientierten Konfliktlösung kennen zu lernen, unter Anleitung anzuwenden und aus dieser Erfahrung heraus sich dieses mächtige Werkzeug anzueignen. Zugegeben: Das ist herausfordernd, erfordert Mühe, aktive Mitarbeit und vor allem die Bereitschaft, sich auf dieses Mindset einzulassen. Aber genau darin besteht das große Potential und der besondere Nutzen.

Zielgruppe

Der Kurs ist in erster Linie für alle Lehrer und Erzieher an freien Schulen (Waldorf-, Konfessions-, Montessori-, Internationale Schulen) oder in staatlichen Schulen (allgemeinbildende und Berufsschulen) konzipiert. Er richtet sich aber auch an alle Personen, die von Berufs oder Amts wegen in solche Konfliktfälle einbezogen werden, etwa Direktoren, Vertrauensleute, Personaldelegationen, Konfliktlotsen etc.

Umsetzung und Methodik

Der Kurs ist als Praxisseminar ausgelegt und lädt dazu ein, an den echten Problemen und Fragestellungen der Teilnehmer zu arbeiten. Ein wichtiges Element ist auch der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern und das Kennenlernen unterschiedlicher Wahrnehmungsperspektiven aus den jeweiligen Rollen.

Der Kurs ist ein Intensivkurs mit begrenzter Teilnehmerzahl. Er kommt ab einer Zahl von mindestens 12 Teilnehmern zustande und ist auf maximal 18 Teilnehmer begrenzt. Er umfasst an 2 Tagen insgesamt 12 Zeitstunden Weiterbildung.

Dozentin

Dozentin des Kurses ist Frau Dr. Elke Böckstiegel. Sie ist Organisationsberaterin, Mediatorin und Rechtsanwältin sowie Expertin für das Thema „Führung“, das sie u.a. an der Technischen Universität Berlin unterrichtet. Außerdem berät sie dazu Führungskräfte und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, coacht Führungskräfte, bildet aus und hält Vorträge zu den vorstehenden Themen. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Arbeit mit freien Schulen zu Führungs- und Zukunftsfragen, insbesondere zur Zusammenarbeit der Pädagogen untereinander und mit den Eltern.

Vertiefung

Eine ideale Möglichkeit der Ergänzung und Vertiefung bieten die folgenden 2-tägigen Kurse aus unserem Kursprogramm für Lehrer und Erzieher:

  • „Frau Müller bleibt!“: Professionelle Konfliktarbeit für Lehrer und Erzieher

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