Verbände und NGOs

Verbände und NGOs haben oft eine starke eigene Kultur. Viele wurden mit großer ideeller Programmatik gegründet, die sich dann in professionellen Zusammenhängen bewähren muss. Oftmals gibt es in solchen Organisationen spannende Gegensätzlichkeiten, etwa eine starke Ehrenamtskultur mit Laien als Vorständen versus eine Effizienzkultur der hauptamtlichen Profis, ein egalitär demokratisches Verständnis im Ideellen versus betriebliche Sichtweisen im Operativen.

 

Und gerade deshalb ist es in dieser Branche so aufregend, diese Gegensätze in gemeinsames Handeln umzustülpen, in ebenso effizientes wie ideell "gutes" Arbeiten. Wieder erfahrbar zu machen, dass engagierte Laien und ausgefuchste Profis eigentlich Traum-Duos sind, wenn sie das Miteinander gut gestaltet bekommen. Dass ein hehres ideelles Ziel in keinem Gegensatz zu einem professionellen Umgang mit der Alltagsrealität steht, sondern beides zusammen sinnhaft und effektiv wird.

 

Jenseits dieser Innensicht haben Verbände und NGOs aber auch eine spannende Stellung im Außen. Oftmals als Vertreter* der Zivilgesellschaft zwischen Unternehmen, Verwaltungen, Politik und Wissenschaft angesiedelt, gelegentlich als Interessenvertreter, aber auch als Knowhow-Spender unterwegs, manchmal von einem Stifter geprägt, manchmal finanziert durch öffentliche Unterstützung oder aus einem freien Crowdfunding: die Branche hat extrem viele Gesichter.

 

Umso schlimmer, wenn sie zum Zwecke einer „Professionalisierung“ zunehmend alte Standard-Managementmethoden übergestülpt bekommt, die zu ihren jeweiligen Anliegen und Kulturen oft überhaupt nicht passen und mehr zerstören als helfen. Dem setzen wir „Professionalisierung durch Anliegenorientierung“.